4.000 Schafe gehen auf die Transhumanz zu den Bergweiden im Norden.

4.000 Schafe gehen auf die Transhumanz zu den Bergweiden im Norden.

Publicado el 07/07/2018
4.000 Schafe gehen auf die Transhumanz zu den Bergweiden im Norden.

Fundación Monte Mediterráneo führt ein Projekt durch, mit dem diese mittelalterliche Tradition wiederbelebt und erneuert werden soll, damit in den ländlichen Regionen neue Möglichkeiten entstehen.

Die Nutztierhaltung bringt immer wieder ganz besondere Phänomene zum Vorschein. Ein Element, was so fest und tief in der spanischen Kultur verwurzelt ist, die Transhumanz, erfährt nun durch Fundación Monte Mediterráneo eine Wiederbelebung. Von ihrem Sitz aus in Santa Olalla del Cala, in der Sierra von Huelva, koordiniert die Stiftung die Transhumanz und beabsichtigt, dieser mittelalterlichen Tradition so neuen Glanz zu verleihen.  So auch in diesem Jahr, in dem vor wenigen Tagen die spannende Reise aus dem Süden der Halbinsel in die Berweidegebiete des Nordens begonnen hat. Das Ziel sind die Bergweiden in Castilla y León - genauer gesagt in Palencia und León - wo tausende andalusischer Schafe das kastilische Weidegras über den Sommer bis ca. Mitte Oktober, je nach Wetterlage, geniessen dürfen.

Mehr als 4.000 Schafe aus Extremadura und Andalusien haben sich in dem, von ea group und Comercial Ovinos, in Zusammenarbeit mit Fundación Monte Mediterráneo betriebenen Projekt, auf den Weg gemacht. Wohin sie reisen hängt davon ab, ob sie mit ihren Schafhaltern reisen, oder im Norden von dort engagierten Schäfern empfangen werden.

Einmal angekommen, können sie die Bergweiden in Palencia mit Schafen anderer Schafhalter teilen und so Kosten optimieren. Wahre Transhumanz-Experten, die in den nördlichen Gebieten heimisch sind, hüten die Herden aus andalusischen Gefilden, wodurch sich ein Wissens- und Erfahrungsaustausch von höchstem kulturellem Wert entwickelt.  Genau das ist es, was Fundación Monte Mediterráneo erreichen möchte, denn die Transhumanz, der Wanderschafzug zu den leonesischen und palentinischen Bergweiden, birgt – neben der 1000-jährigen Erfahrung von rationeller und nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen – auch das das Geheimnis der Biodiversität. Angesichts der Abnahme dieser Nutzungsform bis zu ihrem nahezu kompletten Verlust, schlägt die Stiftung die Wiedereroberung und -belebung der Transhumanz vor, so dass alle natürlichen Prozesse, sowie auch betreffende bedrohte Tierarten davon profitieren können.

Ein weiterer wichtiger Partner im Projekt ist Ecovalia, deren Aufgabe in der ökologischen Zertifizierung der Berweiden besteht; so können Mehrwert und Wertsteigerung genutzt werden. Auch an der Möglichkeit des Vertriebes von ökologischer Merinowolle und ökologischer Wolle von der Transhumanz wird gearbeitet.

Die Vorteile dieser Nutzungsform sind klar und weitreichend: die Weiden im Süden ruhen im Sommer und sind besser gerüstet für den Herbst, und auch der Gesundheitszustand und das Wohl der Tiere verbessern sich nachweislich – sogar die Wollqualität wird gesteigert. Tatsächlich wird die Arbeit für die Mitarbeiter auf den Betrieben im Süden, wo es im Sommer zu nahezu unerträglicher Hitze kommen kann, reduziert. Gleichzeitig wird in den leonesischen und palentinischen Bergweiden die Verbuschung verhindert und so aktiver Feuer- und Erosionsschutz geleistet.

Ein unwiderrufliches Ziel besteht auch in der Würdigung des Schäferberufes, wofür Ausbildungskonzepte und -erfahrungen bestehen, die das Leben der jungen Generation in den ländlichen Regionen angepasst und attraktiv machen können.

Schlussendlich bedeutet die Transhumanz der Schafe, “dass sie ihre natürliche, produktive Arbeit mit ihrem “goldenen Tritt” fortsetzen und im Norden frisches Gras fressen, den Boden düngen und Weiden pflegen”. Sie bilden ein Element in der natürlichen Lebenspyramide, in der auch Greifvögel und Aasfresser ihren Platz haben.

Fundación Monte Mediterráneo schafft so ein neues, von ihr als “renoviert” bezeichnetes Modell. Es vereint die Nutztierhaltung mit dem Schutz bedrohter Arten, denn diese hängen in einem hohen Anteil von der extensiven Nutztierhaltung ab. So kann im Gegenzug die Nutztierhaltung diesen Mehrwert umsetzen und daraus nachhaltige und überlebensfähige Formeln entwickeln, die in beiden Bereichen produktiv sind: wer Lämmer und Wolle produziert, unterstützt gleichzeitig Auerhähne und Bären, die sowohl dem System als auch der gesamten Gesellschaft zugute kommen.

 

http://www.diariodehuelva.es/2018/07/03/4-000-ovejas-hacen-la-trashumancia-hacia-los-pastos-del-norte/



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